Das Hilariusfest in Märstetten
Hilarius kam 310 n. Chr. in Südfrankreich zur Welt und stieg später als Theologe rasch zum Bischof auf. Er kämpfte „mit kluger Feder“ gegen den römischen Kaiser, fiel in Ungnade, kehrte aus der Verbannung zurück und starb 367. Bald nach dem Tod wurde er heilig gesprochen. Mehr Infos zu Hilarius unter www.heiligenlexikon.de.
Seit Märstetten ein Gemeinwesen bildet, hat der „Fürgesetzte“ oder „Dorfmeyer“ jährlich die Rechnung abzulegen. Dies geschah immer am 2. Januar. Im Laufe der Jahrhunderte verschob sich die Sonnen Zeit – somit gebot Papst Gregor eine Korrektur und liess 1582 dem 4. Oktober den 15. folgen. Damit verschob sich der Rechnungstag vom 2. auf den 13. Januar – den Hilariustag.
Das heutig gefeierte Hilarusfest geht auf 1860 zurück. Damals erwarb der Schuhhändler Jakob Keller das Gemeindebürgerreicht. Dazu lud er die Bürger zu einem vergnügten Abend ein. Schon im nächsten Jahr übernahm die Bürgerkasse diesen Bürgertrunk. Aus dem Hilarus-Protokoll lesen wir 1862: „Der letztes Jahr abgehaltene Bürgertrunk hat so amüsiert, dass beschlossen wird, das gleiche Manöver wieder abzuhalten."
Vieles hat sich geändert – Hiläri ist geblieben. Die Märstetter Bürger treten zur Schulgemeindeversammlung an. Anschliessend stellen sich die Bürger zur Bürgerversammlung ein und am frühen Nachmittag wird nach alter Vätersitte das Jahresholz laut vergantet. Abends essen die Märstetter Bürger ihr verdientes Hilärimahl (1 Salzisse mit Brot, 1 ganzer Liter Bachtoblerwein und Mehlsuppe um Mitternacht). Märstetten liegt direkt neben Boltshausen. Auch Boltshauser sind mit am Fest.